- Gerlinde Bacher
6. Deutscher Patientenkongress Depression
Aktualisiert: 30. Okt. 2022

Am letzten Samstag, den 04.06.22. war ich auf meinem ersten Kongress überhaupt. Mein Leben lang mied ich solche großen Veranstaltungen. Konzerte, Volksfeste, Versammlungen gleich welcher Art kamen in meinem Lebenswandel nicht vor. Aus beruflichen Gründen war ich einmal auf einer Messe. Aber das wars auch schon. Ach und auf einem Grönemeyer-Konzert meiner Freundin zuliebe in der SAP-Arena vor einiger Zeit. Das habe ich ganz vergessen. Obwohl es cool war, nachdem ich meine Panikattacken überstanden habe. Herbert Grönemeyer ist eben ein riesen Entertainer, der dich deine Sorgen schnell vergessen lässt. Tage vor diesem Kongress hatte ich schon, wie man es sich denken kann, die Hosen gestrichen voll, da sehr viele Menschen erwartet wurden und ich keine Ahnung hatte, was da eigentlich abgeht. In der Alten Oper war ich natürlich auch noch nie. Die meisten Menschen denken über so etwas überhaupt nicht nach. Aber bei mir rattert die Birne Non-Stop bis zur Erschöpfung.
Nach der Veröffentlichung meines ersten Buches hing ich ziemlich durch. Ich fiel in ein Loch und das Grübeln nahm erneut seinen Lauf. "So, das Buch ist auf dem Markt. Die Webseite einigermaßen fertig. Und jetzt? Wie geht es nun weiter?" Während ich täglich daran arbeitete, wieder die Kurve zu kriegen und mich in den Sattel zu schwingen, entdeckte ich eines Tages einen Beitrag auf Instagram über den 6. Patientenkongress der Deutschen Depressionshilfe. Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe (SDDH) veranstaltet den Kongress alle zwei Jahre gemeinsam mit der Depressionsliga. In diesem Jahr zum ersten Mal in Frankfurt am Main in der Alten Oper. Sofort schaute ich mir die Ankündigung auf deren Webseite an und war fest entschlossen, daran teilzunehmen. Allerdings ohne Begleitung keine Chance. Rudi musste mit. Überraschender weise, sagte er mir direkt zu, ohne Wenn und Aber. Damit habe ich nun echt nicht gerechnet. Mir kam die Blitzidee, auf den letzten Drücker, auf dem Kongress etwas Werbung für mein Buch zu machen. Ich meine, es bietet sich an, da ich pro verkauftem Softcover und E-Book 10 % der Einnahmen an die SDDH spende. Da die Verkaufszahlen noch mager sind, lasst euch nicht aufhalten Leute, das nur neben bei. ;)
"Ok, ich brauche mehr Visitenkarten. Nein, zu wenig Platz für Infos. Flyer. Ja, Flyer müssen her. Aber wo bekomme ich jetzt so schnell Flyer her. Ich habe nur ein paar Stunden Zeit." Uns so weiter und so fort. Ich habe schlussendlich die Handzettel organisiert. Als wir am nächsten Morgen in der Alten Oper ankamen, stand ich erst einmal keuchend da und war fest entschlossen, all meinen Mut zusammen zu nehmen und meine Flyer zu verteilen. Ich versuchte mich in meine alte Form vor meiner Erkrankung hinein zu versetzten, als ich im Einzelhandel "die Bühne" betrat und ohne groß nachzudenken mit meinen Kunden agierte. Es gelang mir für wenige Minuten und ich schaffte es, ein paar Leute vor dem Eingang anzusprechen und einige Flyer loszuwerden. Soweit so gut.
Nachdem wir uns im Eingangsbereich angemeldet haben und unsere Give-aways in Empfang nahmen, stand ich erst einmal da. Völlig überwältigt von den Eindrücken und der Geräuschkulisse klammerte ich mich an Rudi fest.
Fortsetzung folgt .....
Für das Titelbild habe ich mir die Logos ausgeborgt auf:
https://www.deutsche-depressionshilfe.de/start

